openSUSE Leap 15.1
Versionshinweise #
openSUSE Leap ist ein freies und Linux-basiertes Betriebssystem für Ihren PC, Laptop oder Server. Sie können im Internet surfen, Ihre E-Mails und Fotos verwalten, Büroarbeiten erledigen, Videos oder Musik abspielen und eine Menge Spaß haben!
Die Versionshinweise werden permanent weiterentwickelt. Die letzten Aktualisierungen stehen in der Onlineversion zur Verfügung: https://doc.opensuse.org/release-notes. Die englischen Versionshinweise werden aktualisiert, wann immer die Notwendigkeit besteht. Übersetzte Versionen (wie diese) können zeitweise unvollständig sein.
Wenn Sie von einer älteren Version auf diese openSUSE-Veröffentlichung aktualisieren, schauen Sie in die hier https://de.opensuse.org/Versionshinweise aufgeführten Versionshinweise.
Informationen über das Projekt sind unter https://www.opensuse.org verfügbar.
Um Fehler für diese Version zu melden, verwenden Sie das openSUSE-Bugzilla. Für weitere Informationen siehe https://de.opensuse.org/Fehler_berichten.
Die wichtigsten neuen Features von openSUSE Leap 15.1 sind auch unter https://en.opensuse.org/Features_15.1 aufgelistet.
1 Installation #
Dieser Abschnitt beinhaltet Installations-Hinweise. Für detaillierte Upgrade-Anleitungen lesen Sie die Dokumentation unter https://doc.opensuse.org/documentation/leap/startup/html/book.opensuse.startup/part-basics.html.
1.1 Verwendung Atomarer Updates mit der Systemrolle Transaktions-Server #
Der Installer unterstützt die Systemrolle Transaktions-Server. Diese Systemrolle bietet ein Update-System, das Updates atomar (als einzelne Operation) einspielt und erleichtert diese rückgängig zu machen, sollte dies notwendig werden. Diese Features basieren auf den Paketmanagement-Tools, auf welche alle anderen SUSE und openSUSE-Distributionen bauen. Das bedeutet, dass die umfangreiche Mehrheit an RPM-Paketen, die mit anderen Systemrollen von openSUSE Leap 15.1 arbeiten, auch mit mit der Systemrolle Transaktions-Server funktionieren.

Anmerkung: Inkompatible Pakete
Manche Pakete modifizieren die Inhalte von /var
oder
/srv
in ihren RPM-%post
-Skripten.
Diese Pakete sind inkompatibel. Wenn Sie so ein Paket finden, erstellen
Sie einen Bug-Report.
Um diese Features anzubieten, ist dieses Update-System auf folgendes angewiesen:
Btrfs-Snapshots. Bevor ein System-Update gestartet wird, wird ein neuer Btrfs-Snapshot des root-Dateisystems erstellt. Dann werden alle Änderungen aus dem Update in diesen Btrfs-Snapshot installiert. Um das Update abzuschließen, können Sie dann das System in diesem neuen Snapshot neu starten.
Um das Update wieder rückgängig zu machen, booten Sie einfach stattdessen den vorherigen oder einen früheren Snapshot.
Ein nur-lesbares root-Dateisystem. Um Probleme mit und Datenverlust wegen Updates zu verhindern, darf das root-Dateisystem nicht woanders geschrieben werden. Deshalb ist das root-Dateisystem im normalen Betrieb nur lesbar gemountet.
Um dieses Setup funktionierend zu machen, müssen zwei zusätzliche Änderungen am Dateisystem durchgeführt werden: Um zu erlauben die Benutzerkonfiguration in
/etc
zu schreiben, ist dieses Verzeichnis automatisch konfiguriert OverlayFS zu verwenden./var
ist jetzt ein separates Subvolume, wo von Prozessen hingeschrieben werden kann.

Wichtig: Transaktionaler Server benötigt mindestens 12 GB Festplattenplatz
Die Systemrolle Transaktionaler Server benötigt eine Mindest-Festplattengröße von 12 GB um Btrfs-Snapshots unterzubringen.
Um mit Transaktionsaktualisierungen zu arbeiten, verwenden Sie immer den
Befehl transactional-update
anstelle von YaST und Zypper
für die gesamte Softwareverwaltung:
Aktualisiere das System:
transactional-update up
Installiere ein Paket:
transactional-update pkg in PAKET_NAME
Entferne ein Paket:
transactional-update pkg rm PAKET_NAME
Um den letzten Snapshot wiederherzustellen, also die Änderungen am Root-Dateisystem, vergewissern Sie sich, dass Ihr System von dem vorletzten Snapshot gestartet und ausgeführt wird:
transactional-update rollback
Fügen Sie optional eine Snapshot-ID am Ende des Befehls hinzu, um zu einem bestimmten Snapshot zurückzukehren.
Wenn Sie diese Systemrolle verwenden, führt das System standardmäßig
eine tägliche Aktualisierung und einen Neustart zwischen 03:30 Uhr und
05:00 Uhr durch. Beide Aktionen sind systemd-basiert und können bei Bedarf
mit systemctl
deaktiviert werden:
systemctl disable --now transactional-update.timer rebootmgr.service
Weitere Informationen zu transaktionalen Updates finden sie unter https://kubic.opensuse.org/blog/2018-04-04-transactionalupdates/ und https://kubic.opensuse.org/blog/2018-04-20-transactionalupdates2/.
1.2 Installation auf Festplatten mit weniger als 12 GB Kapazität #
Das Installationsprogramm schlägt nur dann ein Partitionierungsschema vor, wenn die verfügbare Festplattengröße größer als 12 GB ist. Wenn Sie beispielsweise sehr kleine Images virtueller Maschinen einrichten möchten, verwenden Sie das geführte Setup, um die Partitionierungsparameter manuell einzustellen.
1.3 UEFI--Unified Extensible Firmware Interface #
Bevor Sie openSUSE auf einem System installieren, welches UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) zum Booten verwendet, sollten Sie unbedingt nach empfohlenen Firmwareaktualisierungen Ihres Hardwareherstellers suchen und diese, falls verfügbar, installieren. Eine Vorinstallation von Windows 8 oder aktueller ist ein starkes Indiz dafür, dass Ihr System UEFI nutzt.
Hintergrund: Manche UEFI-Firmware beinhaltet Fehler, die einen Abbruch verursachen, wenn zu viele Daten in den UEFI-Speicherbereich geschrieben werden. Es gibt allerdings keine klaren Daten darüber, wie viel „zu viel“ ist.
openSUSE minimiert das Risiko, indem es nicht mehr Daten schreibt, als für
das Starten des Betriebssystems absolut notwendig ist. Das Minimum
bedeutet, dass die UEFI-Firmware also nur den Ort gesagt bekommt, an dem es
den openSUSE-Bootloader findet. Neue Linux-Kernel-Funktionen, welche den
UEFI-Speicherbereich nutzen, um Boot- und Absturzinformationen
(pstore
) zu hinterlegen, wurden standardmäßig
deaktiviert. Dennoch wird empfohlen, alle Firmwareaktualisierungen zu
installieren, die vom Hardwarehersteller empfohlen werden.
1.4 UEFI, GPT und MS-DOS-Partitionen #
Zusammen mit der EFI/UEFI-Spezifikation kam eine neue Art der Partitionierung auf: GPT (GUID Partition Table). Dieses neue Schema benutzt global eindeutige Bezeichner (128-Bit-Werte, dargestellt als eine Folge von 32 hexadezimalen Ziffern), um Geräte und Partitionstypen zu identifizieren.
Zusätzlich erlaubt die UEFI-Spezifikation auch herkömmliche MBR-Partitionen (MS-DOS). Die Linux-Bootloader (ELILO oder GRUB2) versuchen automatisch eine GUID für diese herkömmlichen Partitionen zu erzeugen, und schreiben sie in die Firmware. So eine GUID-Änderung kann häufig passieren und verursacht ein Überschreiben in der Firmware. Das Überschreiben besteht aus zwei verschiedenen Operationen: Entfernen des alten Eintrags und Erzeugen eines neuen Eintrags, der den ersten ersetzt.
Moderne Firmware hat einen Garbage Collector (Aufräum-Mechanismus), der gelöschte Einträge sammelt und den Speicherplatz freigibt, der von alten Einträgen belegt war. Es kommt zu einem Problem, wenn eine fehlerhafte Firmware die alten Einträge nicht sammelt und von diesen Einträgen befreit. Das kann dazu führen, dass das System nicht mehr startet.
Konvertieren Sie die herkömmliche MBR-Partition in eine GPT-Partition, um das Problem gänzlich zu vermeiden.
2 System-Upgrade #
Dieser Abschnitt listet Hinweise zum Upgrade eines Systems. Für unterstützte Szenarien und detaillierte Upgrade-Anleitungen lesen Sie die Dokumentation unter:
Prüfen Sie zusätzlich Abschnitt 3, „Änderungen beim Paketieren“.
3 Änderungen beim Paketieren #
3.1 Veraltete Pakete #
Veraltete Pakete werden weiterhin als Teil der Distribution ausgeliefert, sollen aber in der nächsten Version von openSUSE Leap entfernt werden. Diese Pakete existieren, um die Migration zu erleichtern, aber von ihrer Verwendung wird abgeraten und sie erhalten möglicherweise keine Updates.
Zur Überprüfung, ob installierte Pakete nicht länger maintained werden: Stellen Sie sicher, dass lifecycle-data-openSUSE installiert ist. Dann verwenden Sie den Befehl:
zypper lifecycle
3.2 Entfernte Pakete #
Entfernte Pakete werden nicht mehr als Teil dieser Distribution ausgeliefert.
certbot: Ersetzt durch python-certbot.
git-annex: Wurde entfernt, da das Paket nicht mehr gepflegt wird.
erlang-rebar: Baute nicht mehr
iksemel: Wurde entfernt, da das Paket nicht mehr gepflegt wird.
mozaddon-bugmenot: Wurde entfernt, da dieses Add-on nicht mehr mit aktuellen Firefox-Versionen kompatibel ist.
piglit: Baute nicht mehr
python-dns-lexicon: Baute nicht mehr
susedoc-buildbook: Wurde entfernt, da das Paket nicht mehr gepflegt wird.
yast2-fonts: Wurde gelöscht, weil das Paket nicht mehr gepflegt wird.
4 Desktop #
Dieser Abschnitt listet Desktop-Probleme und Änderungen in openSUSE Leap 15.1 auf.
4.1 NIS/ypbind und NetworkManager #
Wenn Sie NIS zur Authentifizierung auf Ihrer Workstation verwenden, empfehlen wir die Verwendung von wicked statt von NetworkManager zur Verwaltung der Netzwerkschnittstellen, weil ypbind sich nicht gut mit dem NetworkManager integriert.
5 Sicherheit #
Dieser Abschnitt listet Änderungen an Sicherheits-Features in openSUSE Leap 15.1.
5.1 Nutzer und Gruppen in mit AMANDA Backup Utility in Verbindung stehen #
AMANDA (Advanced Maryland Automatic Network Disk Archiver) ist eine Backup-Lösung, die es erlaubt ein Master-Backup-Server aufzusetzen um mehrere Hosts über das Netzwerk auf Bandlaufwerke, Festplatten oder optische Medien zu sichern. Dieses Tool wir in openSUSE mit dem Paket amanda ausgeliefert.
Die Ausführung von Binärdateien in diesem Paket ist auf die Gruppe
amanda
beschränkt. Allerdings
nutzen einige dieser Binärdateien das Attribut setuid
um root
-Rechte zu erhalten. Da
die Implementation zumindest einiger dieser Binärdateien problematisch
ist, sind der Nutzer amanda
und
die Mitglieder der Gruppe amanda
quasi privilegierte Nutzer deren Rechte gleichbedeutend mit denen des
root
sind.
Daher ist sorgfältig zu überlegen, wem sowohl auf den Nutzeraccount als auch auf die Gruppe Zugriff gewährt wird.
6 Weitere Informationen und Feedback #
Lesen Sie die
README
-Dokumente auf dem Medium.Eine detaillierte Liste der Änderungen an einem bestimmten Paket erhalten Sie aus dem RPM:
rpm --changelog -qp DATEINAME.rpm
Ersetzen Sie DATEINAME durch den Namen des gewünschten RPM Paketes.
In der Datei
ChangeLog
im Wurzelverzeichnis des Mediums finden Sie eine chronologische Liste aller Änderungen, die an den aktualisierten Paketen gemacht wurden.Weitere Information finden Sie im Verzeichnis
docu
auf dem Medium.Für mehr oder aktualisierte Informationen gehen Sie auf https://doc.opensuse.org/.
Für die neuesten Produktinformationen von openSUSE besuchen Sie https://www.opensuse.org.
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